
Die 10 größten Fehler im Umgang mit PU-Schaum
Nr.1: Warum kommt zu wenig oder gar kein Schaum aus der Dose?
1K-Schaum und 2K-Schaum.
Bei einem 2K-PU-Schaum wurde nicht genug geschüttelt oder der Härter wurde nicht aktiviert, in die falsche Richtung oder nicht weit genug gedreht. Jeder Hersteller hat dafür ein anderes System und auch hier empfehlen wir, den Hinweisen auf der Dose zu folgen.
Passen die verwendeten Schaumpistolen und die Dose zusammen? Ist das nicht der Fall, öffnet das Ventil gar nicht oder es öffnet sich nur teilwewise. Verwenden Sie einfach die passende Pistole.
Ist die Pistolie, die Sie verwenden, verschmutzt? Dadurch kann der PU-Schaum nicht richtig austreten. Am besten ist es, wenn Sie die PU-Schaumpistole gründlich reinigen oder Sie ersetzen sie.
Beim Arbeiten mit einem Pistolenschaum gibt es noch weitere Möglichkeiten.

Die verwendete PU-Schaumpistole und die Dose passen nicht zusammen. Das hat zur Folge, dass das Ventil gar nicht öffnet oder nur teilweise. Verwenden Sie in diesem Fall einfach eine passende Pistole.
Die verwendete Pistole ist verschmutzt und der PU-Schaum kann deswegen nicht austreten. Das können Sie nur abstellen, wenn Sie die Schaumpistole reinigen oder sie mit einer neuen oder gereingten ersetzen.
Der Öffnungsball der Pistole ist verklebt und das Ventil öffnet nicht. Sie können versuchen, den Öffnungsball vorsichtig mit einem Zahnstocher zu lösen. Auf keinen Fall sollten Sie das Dosenventil mit Hilfsmitteln bearbeiten !
Ventil verklebt und falsche Lagerung.
Das Dosenventil selbst ist verklebt. Das kommt häufig vor, wenn die PU-Schaumdose falsch gelagert wurde. Hier sollten Sie unbedingt eine neue Dose verwenden! Versuchen Sie niemals, eine Bauschaumdose gewaltsam zu öffnen, denn dabei kommt es zu Beschädigungen der Dose und der Inhalt tritt schlagartig aus. Das führt nicht nur zu irreparablen Verunreinigungen, sondern kann auch schwere Verletzungen für Sie nach sich ziehen !
Eine PU-Schaumdose kann auch zu kalt sein. Je kälter es ist, desto zäher wird das PU-Prepolymer in der Dose und kann dadurch nicht mehr so gut austreten. Am besten ist es, die Dose vor Witterungseinflüssen zu schützen, sollte sie dennoch zu kalt geworden sein, dann langsam im Wasserbad erwärmen. Keinesfalls zu stark und zu schnell erhitzen, denn dann dehnt sich das Gas in der Dose zu schnell aus und es kann zur Explosion führen.

Tauchsieder oder Bunsenbrenner, heißes Wasser oder eine heiße Heizung haben im Umgang mit Druckgasdosen nichts zu suchen. Auch die Ablagefläche unter der Windschutzscheibe im Auto oder Transporter ist tabu. Exposionen mit erheblichen Schäden können die Folge sein!
Nr.2: Warum läuft der PU-Schaum die Fugen hinunter?
Das passiert meistens bei zu großen Fugen, wenn Sie von oben nach unten ausgeschäut werden. Am besten ist es, wenn Sie immer von unten nach oben schäumen. Dann kann sich der frische Schaum auf den bereits ausgeschäumten setzen.
Nr.3: Warum spritzt der Bauschaum auf der anderen Seite der Fuge heraus?
Es könnte sein, dass das Ventil zu weit geöffnet ist und zu schnell zu viel Schaum ausgebracht wurde. Am besten langsam schäumen und stetig schäumen, so wie es die Profis machen.
Nr.4: Was ist die richtige Menge PU-Schaum für die Fuge?
Man kann als Faustregel festhalten, dass die Fuge nur etwa zur Hälfte mit PU-Schaum ausgefüllt werden sollte, damit sich der aushärtende Schaum noch gut ausdehnen kann.
Bringt man zuviel Schaum auf, quillt er heraus. Es hilft, erstmal auf Zeitungspapier oder auf einem Karton zu üben, um das Ausdehnungsverhältnis zu testen und um ein gutes Gefühl dafür zu bekommen.
Wer sich unsicher ist, kann auch die Umgebung abkleben oder mit Folien und Papier schützen.

Nr.5: Warum haftet der PU-Schaum nicht auf dem Untergrund?
Die Oberfläche ist verschmutzt und sollte vorher gereinigt werden.
Der Untergrund ist nicht für einen PU-Schaum geeignet. Auf Polyethylen, Silikon, Teflon oder ähnlichen Materialien haftet PU-Schaum nicht. Ebenso nicht auf Oberflächen die geölt, gefettet oder silikonisiert wurden.
Der Untergrund ist nicht tragend, wie z.B. bei Gips. Solche Flächen müssen mit einem Primer vorbehandelt werden.
Nr.6: Warum wirkt der PU-Schaum breiig und bildet kein feinzelliges Schaumbild?
Beim 1K-Schaum ist wahrscheinlich ungenügendes Schütteln der Dose die Ursache (siehe oben).
Die Hinweise auf der Dose oder in der Verpackung zeigen die richtige Vorgehensweise an.
Beim 2K-Schaum wurde möglicherweise der Härter nicht richtig oder gar nicht aktiviert (siehe oben). Meistens wurde das Aktivierungsrad entweider in die falsche Richtung oder nicht weit genug gedreht. Wie der Härter genau aktiviert wird, ist detailliert auf den Packungshinweisen angegeben.


Nutzen Sie ein Stück Karton oder Zeitungspapier, ob sich der Schaum gut vermischt und sachgerecht aus der Dose austritt, bevor Sie ihn einsetzen.
Nr.7: Warum dauert die Aushärtung beim PU-Schaum so lange?
Bei Außentemperaturen unter 5° Celsius sollte normaler PU-Schaum nicht verwendet werden. Hier empfiehlt sich die Verwendung eines speziellen Schaums, ein sog. Winterschaum. Aber auch der Winterschaum ist nicht unbegrenzt einsetzbar und funktioniert in der Regel bis ca. -10 Celsius.
Nr.8: Warum härtet der PU-Schaum nicht richtig aus?

Der Schaum wurde vielleicht zu früh angeschnitten. Sichtbar wird dies, wenn das Messer beim Anschnitt verklebt. Damit ist der Aushärtungsprozess gestört und der flüssige Schaum fällt in sich zusammen (er kollabiert). Ist dies der Fall, sollten Sie die Fuge am besten neu einschäumen.
Wie lange die Aushärtungszeit beträgt, gibt der Hersteller auf der Dose / dem Verpackungshinweisen an.
Der 1K-Schaum hatte zu wenig Flüssigkeit zum Ausreagieren. Das kommt besonders oft bei der Verfüllung von Rohren oder Türschwellen vor, weil enge Räume oft nur eine sehr begrenzte Luftfeuchtigkeit bieten. Sie können hier einen 2K-PU-Schaum einsetzen, weil dieser keine Feuchtigkeit zum Aushärten benötigt oder sie befeuchten unter dem Ausschäumen die einzelnen Lagen mit Wasser.
Nr.9: Warum haftet der PU-Schaum nicht richtig und schrumpft?
Wahrscheinlich ist hier zu viel Feuchtigkeit im Spiel. Zu viel Wasser schadet dem Schaum genauso wie zu wenig Feuchtigkeit. Ein leichtes Befeuchten mit einem Zerstäuber sollte ausreichen . Aber auch hier lohnt sich er Blick auf die Verarbeitungshinweise, die die Hersteller auf der Dose oder in der Verpackung mitliefern.

Sollte der 1K-Schaum nicht genügend Feuchtigkeit für den Aushärtungsprozess gefunden haben, ist es möglich, dass der Kern konnte deswegen nicht richtig aushärtet. Er drückt dann noch Wochen später nach. Findet er dann im Laufe der Zeit mehr Luftfeuchtigkeit, setzt die chemische Reaktion wieder ein und der Schau drückt nach.
Nr.10: Warum wird die Schaumoberfläche spröde und verfärbt sich nach einiger Zeit?
PU-Schäume sind zwar verrottungs- und fäulnisfest, aber nicht nicht lichtbeständig. Je nach Intensität der Einstrahlung verfärben sie sich und werden an der Oberfläche spröde und brüchig. Deswegen sollten Sie möglichst bald nach der vollständigen Aushärtung mit einem Schutzanstrich, Überputz oder anderen geeigneten Materialien abgedeckt und vor Sonne geschützt werden.